(Kleiner ZW, bald kommt der richtige Banner)
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Der Wind wehte über das graue Land. Die Wolken bedeckten den Himmel und kein Sternenlicht fiel zu Boden.

"Tears, du weißt, wir müssen etwas unternehmen. Wir waren schon viel zu lange untätig. Wenn wir nicht bald die Wächter finden und einen wird die dunkle Seite zu stark..." wieherte die wunderschöne Friesenstute mit diesem für Friesen so untypischen leuchtend hellen Fell.

"Wir beide wissen, dass es bald zu spät sein könnte. Lass uns handeln. Papercut gewinnt jeden Augenblick an Stärke. Das Licht muss zurück." sagte Paradise mit einem eindringlichen Blick.

Der Hengst mit den lodernden Tränen blickte die weise Stute lange an. Dann murmelte er: "Ich werde sie finden. Sobald ich kann werde ich sie holen. Informiere das Sonnenlager. Wir müssen die restlichen Wächter wieder finden. Der Gott des Gleichgewichts ist außer Kontrolle. Und seine dunkle Seite schwächt die Lichthälfte. Ich werde der Thronfolgerin Visionen schicken. Dann wird sich bald das Portal zur Erde öffnen. Arutaras darf nicht völlig zerstört werden, das lasse ich nicht zu!" wieherte er. Seine Augen glommen in der Dunkelheit.

"Ich werde neue Ebnen bestreiten. Eine neue Herde wird sich erheben. Die Feuerherde. Mit der Hilfe der Wächter werden wir ihn endlich in die Knie zwingen und das Königreich retten!"

Er wieherte wiederum. Der Wind zerzauste seine schwarze Mähne und krauste sein rotschwarzes Fell. Er würde alles tun, um seinen Planeten zu retten.

 

Der Wind ließ kurz nach und die Wolkendecke riss auf. Die drei Monde von Arutaras blickten mit bläulichem Schimmer auf die Fabelwesen dort unten hinab, als würden sie die Entscheidung des Feuerhengstes billigen.

"So soll es sein! Ich wünsche dir viel Glück, möge es dich auf deinen Pfaden begleiten!" sagte die Anführerin des Sonnenlagers und bäumte sich auf.

Dann breitete sie ihre Schwingen aus und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Lager. Burning Tears stand einfach nur da und blickte ihr nach. Er wusste, dass das keine leichte Aufgabe werden würde. Aber er würde nicht aufgeben, um aller Willen nicht...

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Fünfzehn Jahre zuvor:

Starwhisper rannte über das karge Land. Sie jauchzte als ihre Hufe sie immer weiter, immer schneller trugen. Sie schüttelte ihren Kopf und stieg ausgelassen. "Los Tears, fang mich! Ich wette ich bin schneller als du!" rief sie und wirbelte herum.

Der junge Hengst scharrte mit dem Hufen und wieherte: "Ich krieg dich schon! Du kannst nichtmal Mondlager sagen bis ich dich erwischt habe!"

Sie jagten über den Fels, ihre Hufe klapperten rythmisch im Wind. Starwhisper senkte ihren Kopf und rotierte mit ihrem Horn. Es leuchtete kurz auf, dann war sie verschwunden.

Tears kannte das Spiel schon, er drehte sich um und schnappte mit den Zähnen nach ihrem Schweif. Als er sie geschnappt hatte, zog er sie zu sich heran und knabberte an ihrem Widerrist, wie sie es immer taten.

"Ich hab dich lieb!" seufzte er und vergrub seinen Kopf in ihrer dichten Mähne. "Ich dich doch auch du Dummkopf!" entgegnete sie keck und stieß ihn spielerisch von sich weg. Sie lief rückwärts und stieß sich ab wie eine Gemse, um gleich danach wieder ihr Horn zu kreisen und sich neben ihn zu teleportieren.

Ein Wiehern ertönte und Tears senkte enttäuscht den Kopf.

"Mama ruft mich. Bis morgen..." seufze er und lief los.

"Ja, bis dann... komm zieh nich so n Gesicht!" kicherte Starwhisper.

Er blinzelte ihr gespielt überrascht zu und trottete dann richtung Lager.

 

Sie sah ihm nach und seufzte. Ihre Eltern lebten nicht mehr, sie hatte nur ihn. Sie senkte den Kopf und setzte sich auf den kalten Stein. Ihr war kalt und sie rollte sich zusammen. Als sie die Augen schloss, hatte sie ein ungutes Gefühl. Sie schreckte kurz hoch, als ein Ast knackte. Als nichts weiter passierte, beruhigte sie sich wieder und ließ ihren Kopf auf dem kalten Stein ruhen.

Plötzlich sauste etwas auf sie zu. Sie zuckte zusammen, als sie von einem Betäubungspfeil getroffen wurde. Als sie verzweifelt versuchte zu erkennen, was geschehen war, sah sie einen Pegasus, halb Pferd halb Maschine neben ihr stehen, der sie teuflisch beäugte.

"Willkommen auf der dunklen Seite meine Süße! Gewöhn dich schon mal an die Finsternis!" lachte er düster. Sie zuckte wieder zusammen, als Ketten nach ihr schnappten, und trotz des Betäubungsmittels schaffte sie zu antworten: "Tears wird das nicht zulassen! Er wird mich suchen und mich finden und dann seid ihr dran!" sagte sie mit fester Stimme.

Er blickte ihr nur in die Augen ehe er sagte: "Nein. Sie werden alle vergessen, dass es dich je gegeben hat. Also versuch erst garnicht, dich zu wehren" er schenkte ihr einen kalten Blick und rief dann einem vermummten Gehilfen etwas zu, ehe ihr die Augen zufielen und sie in einen tiefen Schlaf fiel...